Augsburg, 24.02.2025. An diesem Montagabend wurde der Bischof-Simpert-Preis für das Jahr 2024 verliehen. Gewonnen hat die Kolpingjugend Schwabmünchen mit ihrem Projekt „Wahlwerkstatt – Jugend feilt an ihrer Zukunft“. Zwei weitere Einreichungen wurden mit dem Innovationspreis und dem spirituellen Sonderpreis belohnt. Die Preisverleihung fand unter dem Beisein von Bischof Dr. Bertram Meier und zahlreichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Kolpingsaal in Augsburg statt.
Mit dem Bischof-Simpert-Preis 2024 wird die Kolpingjugend Schwabmünchen für ihr Projekt „Wahlwerkstatt – Jugend feilt an ihrer Zukunft“ ausgezeichnet. Bei diesem haben acht junge Menschen ein Planspiel entwickelt, das Jugendlichen auf spielerische Weise die Bedeutung von Demokratie und politischer Teilhabe näherbringt. Das Planspiel richtet sich primär an Zwölf- bis Fünfzehnjährige, kann aber ebenso mit älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt werden. Im Zentrum des Spiels stehen die Mechanismen eines Wahlkampfs und die Arbeit im Bundestag. Durch kreative Methoden und interaktive Minispiele erleben die Teilnehmenden hautnah, wie politische Prozesse funktionieren, Entscheidungen getroffen werden und welche Herausforderungen mit demokratischem Engagement verbunden sind. Das Projekt vermittelt nicht nur Wissen über politische Abläufe, sondern stärkt auch die kritische Urteilsfähigkeit und das Bewusstsein für gesellschaftliche Verantwortung. Das Planspiel wurde bereits mehrfach erfolgreich mit verschiedenen Gruppen erprobt und erfreut sich einer hohen Nachfrage. Über die Kolpingjugend Schwabmünchen wird es zudem an weitere Akteure der Jugendarbeit weitergegeben, um eine möglichst breite Wirkung zu erzielen. Ein besonderer Meilenstein war die Einladung zur bundesweiten Veranstaltung „Baut eure Zukunft“ in Berlin, einem Vernetzungstreffen für Schulen aus ganz Deutschland. Dort präsentierten die Initiatorinnen und Initiatoren ihr Projekt und knüpften wertvolle Kontakte zur Förderung der Demokratiebildung. Die große Resonanz und die positive Aufnahme des Spiels zeigen, wie wichtig und aktuell politische Bildung für junge Menschen ist. Auch über das Jahr 2024 hinaus wird das Planspiel weiterentwickelt und verbreitet, um noch mehr Jugendlichen eine praxisnahe Auseinandersetzung mit demokratischen Prozessen zu ermöglichen. In Zeiten wachsender politischer Herausforderungen setzt das Projekt damit ein starkes Zeichen für gesellschaftliches Engagement und die Stärkung der Demokratie.
Mit dem spirituelle Sonderpreis wurde an diesem Abend die Pfarreiengemeinschaft Kaufbeuren mit ihrem Projekt „Kreuzweg der Jugend“ ausgezeichnet. Unter dem Motto „Challenge Accepted“ veranstalteten die Ministranten und Pfarrjugend der Pfarreiengemeinschaft Kaufbeuren an Ostern eine moderne Inszenierung des Passionsspiels. Ziel war es, den Leidensweg Jesu gemeinsam mit Menschen jeden Alters auf eine moderne und inspirierende Weise erlebbar zu machen. Vor allem junge Menschen sollten dadurch wieder näher an den Glauben herangeführt werden. Nach langen Wochen der Planung und Vorbereitung war es am Palmsonntag soweit: 25 Jugendliche und junge Erwachsene veranstalteten gemeinsam mit ihren Eltern, Pfarrern und Pastoralassistentinnen den Kreuzweg. Die Stimmung und die Resonanz waren durchwegs positiv. Das Schauspiel war nicht nur sehr gut besucht, sondern durch die gute und gewissenhafte Planung funktionierte auch der Ablauf reibungslos. Es brachte junge Menschen aus den verschiedenen Pfarreien zueinander und gelang auch konfessionsübergreifend. Aufgrund der guten Rückmeldung und der großen Motivation der Mitwirkenden werden bereits Überlegungen für eine Neuauflage angestellt.
Der Innovationspreis wird in diesem Jahr an die katholische Jugendstelle Kaufbeuren mit dem Projekt „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ verliehen. Angegliedert an die Jugendstelle Kaufbeuren nahm sich eine Jugendliche diesem Projekt an. Sie arbeitete dabei mit verschiedenen Einrichtungen und Gruppierungen (Jörg-Lederer Mittelschule, Mariengymnasium, Adalbert-Stifter Grundschule, Wohngruppe der Lebenshilfe, Bundeswehr,Ministranten St. Ulrich, St. Cosmas Kindergarten, inklusives Kinder und Familienzentrum) in Kaufbeuren und Umgebung zusammen und näherte sich zusammen mit Ihnen der Bedeutung des Art. 1 im Grundgesetz. Ziel war es, diesen Grundsatz durch bunt gestaltete Plakat- und Videokampagnen in der Gesellschaft sichtbar zu halten. Die junge Frau gestaltete mit den verschiedenen Einrichtungen unterschiedliche Formate – jeweils geleitet durch die Ideen der einzelnen Gruppierungen selbst. Das Projekt wurde durchwegs positiv bewertet und schafft ein sichtbares Zeichen für Menschenwürde, gegenseitigen Respekt und Begegnung auf Augenhöhe im gesamten Stadtgebiet. Ein positives Resümee zieht auch die Projektinitiatorin selbst: Mit Kreativität und Gemeinschaft kann eine starke Botschaft sichtbar gemacht werden.
Insgesamt gingen für den Bischof-Simpert-Preis in diesem Jahr vierzehn Bewerbungen ein. Der Hauptpreis ist mit 500 Euro dotiert, der spirituelle Sonderpreis und der Innovationspreis mit jeweils 250 Euro. Alle weiteren Einreichungen erhalten je 50 Euro. Der Bischof-Simpert-Preis wird seit 1997 vergeben und honoriert Projekte der kirchlichen Jugendarbeit des jeweils vergangenen Jahres. Die Auszeichnung wurde heuer zum 28. Mal vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend und dem Katholischen Jugendwerk (KJW) vergeben.
Warum Simpert-Preis?
Nach einer Legende hat Bischof Simpert ein kleines Kind vor einem reißenden Wolf gerettet. Heute gibt es für Kinder und Jugendliche andere Gefahren und Bedrohungen. So ist es auch heute notwendig, sich für die Belange von Kindern und Jugendlichen einzusetzen. Mit dem Bischof-Simpert-Preis hebt der BDKJ selbstverantwortete Aktivitäten und Projekte junger Menschen hervor. Kinder und Jugendliche erhalten zusätzlich Impulse für ihr eigenes Engagement.
In der Jury saßen:
- Domvikar Dominik Zitzler, Verbändereferent im BistumAugsburg
- Katja Ölberger, Bezirksrätin
- Isolde Rieger, Vorstandsmitglied des Katholischen Jugendwerks
- Eva-Maria Konrad, KLJB Diözesanverband Augsburg
- Sebastian Otte, BDKJ Kreisverband Ostallgäu